Presseinformation vom 11.09.2025
Die Mobile Stadtteilarbeit (MoSt) in Berlin steht aufgrund aktueller Haushaltskürzungen des Senats vor dem Aus. Ein Programm, das in den vergangenen Jahren erfolgreich Nachbarschaften gestärkt und demokratische Teilhabe gefördert hat, droht sein Ende zu finden – zu einem Zeitpunkt, an dem gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtiger denn je ist.
Mobile Stadtteilarbeit ist ein aufsuchendes Programm, das ursprünglich aus Mitteln des EU- REACT-Programms als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie entstand und seit 2023 durch das Land Berlin weiterfinanziert wurde. Die Arbeit im öffentlichen Raum zeichnet sich durch hohe Bedarfsorientierung aus und erreicht gezielt Menschen, die Stadtteilzentren bisher nicht oder
noch nicht nutzen. Durch aktivierende Befragungen und aufsuchende Methoden werden Nachbarschaften gestärkt, konkrete Bedarfe sichtbar gemacht und neue Begegnungsräume im Kiez geschaffen.
Erfolgreiche Praxis im Ernst-Thälmann-Park
Im Mai 2024 wurden über 160 Menschen zu ihren Wünschen und Interessen befragt. Ende 2024 entstand aus einer von MoSt initiierten Kiezversammlung die offene Kiezgruppe „Gemeinsam im Thälmannpark”, die bereits im Dezember ein Winterfest mit über 60 Teilnehmenden organisierte.
Mit einem aufgebauten Netzwerk aus Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Kita, Schulen, Bibliothek und weiteren Kultur- und Freizeiteinrichtungen wurde ab 2025 ein vielfältige Monatsprogramm etabliert: wöchentlicher mobiler Infostand, monatliche Müllsammelaktionen, Ausflüge, Kreativangebote, Spaziergänge.
Das erste Kiezfest im Mai 2025 mit circa 180 Besuchenden markierte einen beeindruckenden Erfolg. Auch Formate wie die langen Tafeln für Seniorinnen, der Nachbarschaftsflohmarkt oder die neue Spielstraße stießen auf große Resonanz. Zudem übernahm die Mobile Stadtteilarbeit eine moderierende Rolle bei aktuellen und brennenden Themen wie der Zukunft des Kiezteiches.
Gesellschaftlicher Mehrwert in Zeiten der Krise
Die Mobile Stadtteilarbeit erreicht durch ihre Präsenz im öffentlichen Raum Menschen, die bisher kaum an etablierte Stadtteilstrukturen angebunden waren. Ihr niedrigschwelliger, an den Interessen der Menschen orientierter Charakter bietet vielfältige Teilhabemöglichkeiten und fördert nachbarschaftliche Begegnung sowie Austausch im Sinne einer nachhaltigen und
solidarischen Nachbarschaft.
In Zeiten von Politikverdrossenheit und gesellschaftlicher Spaltung setzen ihre Formate wichtige Gegenimpulse: Sie machen Teilhabe erfahrbar, geben Nachbar*innen eine Stimme und zeigen, dass gemeinsames Handeln Wirkung hat
Die Mobile Stadtteilarbeit erreicht durch ihre Präsenz im öffentlichen Raum Menschen, die
bisher kaum an etablierte Stadtteilstrukturen angebunden waren. Ihr niedrigschwelliger, an
den Interessen der Menschen orientierter Charakter bietet vielfältige Teilhabemöglichkeiten
Gesellschaftlicher Mehrwert in Zeiten der Krise
Die Mobile Stadtteilarbeit erreicht durch ihre Präsenz im öffentlichen Raum Menschen, die bisher kaum an etablierte Stadtteilstrukturen angebunden waren. Ihr niedrigschwelliger, an den Interessen der Menschen orientierter Charakter bietet vielfältige Teilhabemöglichkeiten und fördert nachbarschaftliche Begegnung sowie Austausch im Sinne einer nachhaltigen und solidarischen Nachbarschaft. In Zeiten von Politikverdrossenheit und gesellschaftlicher Spaltung setzen ihre Formate wichtige Gegenimpulse: Sie machen Teilhabe erfahrbar, geben Nachbarinnen eine Stimme und zeigen, dass gemeinsames Handeln Wirkung hat.
Viele Bewohnerinnen berichten, dass sie durch die Mobile Stadtteilarbeit neue Möglichkeiten zur Mitgestaltung gefunden haben und diese Arbeit als große Bereicherung empfinden. Unsere Umfrage bei Nutzerinnen zur Wirkung von mobiler Stadtteilarbeit verdeutlicht dies:
- „Ich finde die Mobile Stadtteilarbeit wichtig für die Identifikation mit dem Kiez, als niedrigschwelliges Angebot für die unterschiedlichsten Zielgruppen und als Form der Mitbestimmung. Es wächst Verantwortlichkeits- und Zugehörigkeitsgefühl.“
- „Ich erlebe die Mobile Stadtteilarbeit als eine wichtige Brücke zwischen Menschen, die sonst oft übersehen werden, und den Möglichkeiten, sich einzubringen und gehört zu werden. Für mich bedeutet sie echte Nähe zum Kiez, zu den Sorgen, Wünschen und Stärken der Nachbarschaft.“
- „Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, es sind so tolle Angebote für Kinder und Familien dabei. Es kommen Menschen zusammen, Projekte können gestaltet werden und der Kiez kann schöner werden.“
Unsere Forderungen
Das Projekt endet Ende Dezember 2025 mit der Streichung der Teilzeitstellen für die zwei Sozialarbeiter*innen. Die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre darf nicht durch kurzfristige Haushaltskürzungen zunichtegemacht werden. Berlin braucht Programme wie die Mobile Stadtteilarbeit, die demokratische Teilhabe stärken und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
Deshalb fordern wir:
- Mobile Stadtteilarbeit im Ernst-Thälmann-Park und ganz Berlin erhalten!
- Nachhaltige Strukturen und Finanzierung sichern!
- Mobile Stadtteilarbeit in die Regelfinanzierung übernehmen und langfristige Zukunft
gewährleisten!
KONTAKT
Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg
Fehrbelliner Straße 92 | 10119 Berlin
Leitung: Hannah Reckhaus-Le Treut
hannah.reckhaus-letreut@pfefferwerk.de
Mobil: +49 1590 4361333
Mobile Stadtteilarbeit im E.-T.-Park
Mina Hägewald, Mobil: +49 176 47 32 73 73
Michael Herrmann, Mobil: +49 176 47 01 37 18
mobiles-stz@pfefferwerk.de
Die Presseinformation kann hier als PDF heruntergeladen werden: Presseinformation